- Ein Winkelschleifer, auch Flex genannt, hat einen rotierenden Schleifstein in Form einer dünnen Scheibe. Man kann mit dem Gerät sowohl schleifen als auch schneiden.
- Winkelschleifer kommen in erster Linie zum Trennen von Metall und Beton zum Einsatz. Es ist aber auch möglich, mit einer Flex harte Werkstoffe wie Naturstein oder Keramik zu bearbeiten.
- Es gibt Einhand-Winkelschleifer und Zweihandwinkelschleifer, die für verschiedene Zwecke konstruiert wurden.
Wer als Heimwerker regelmäßig im und am eigenen Haus herumwerkelt, benötigt eine gute Ausrüstung und ein Winkelschleifer gehört ohne Frage dazu. Er ist das beste Gerät, um Eisen, Stein oder Beton spielend leicht durchzuschneiden. Auch zum Entrosten oder zum Glätten von Schweißnähten kann dieses Werkzeug genutzt werden.
Wenn Sie gerade nach dem besten Winkelschleifer für Ihre Werkstatt suchen, kann Ihnen diese Kaufberatung vielleicht helfen. Hier haben wir die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die Sie bei der Anschaffung beachten müssen.
Da es nach unserem Winkelschleifer-Vergleich 2024 in dieser Kategorie verschiedene Typen gibt, schildern wir Ihnen natürlich auch die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Winkelschleifer-Arten.
1. Dazu ist ein Winkelschleifer gut
Eines vorneweg: Ein Winkelschleifer ist nicht dafür geeignet, Holz zu bearbeiten. Es entsteht nämlich bei der Arbeit mit dem Winkelschleifer eine hohe Reibungswärme, die das Holz sogar zum Glimmen bringen könnte.
Auch für Kunststoff ist ein Winkelschleifer deshalb nicht geeignet. Es könnte durch die Hitze schmelzen.
Unter anderem folgende Materialien dagegen können Sie mit einem Winkelschleifer hervorragend schneiden und schleifen:
- Beton
- Metall
- Keramik
- Naturstein
Winkelschleifer haben eine rotierende Trennscheibe, bei der es sich genau genommen um einen runden flachen Schleifstein handelt. Die Scheibe dreht sich mit hoher Geschwindigkeit. Der Schleifstein ist dünn, aber trotzdem stabil, was funktioniert, weil er in Schichten aufgebaut ist.
Die Schleifschichten bestehen aus kleinen Silizium oder Aluminium-Körnern, die mit Kunstharz zusammengeklebt sind, dem so genannten Korund. Zwischen den Schichten liegen Gewebeeinlagen aus Kunstharz oder Glasfasern, die für Stabilität sorgen.
Für Winkelschleifer gibt es viele Namen. Das Gerät ist auch als Flex, Schleifhexe, Trennjäger, Trennhexe, Trennschleifer oder Feuerradl bekannt.
2. Diese Winkelschleifer-Typen gibt es
2.1. Bauform als Entscheidungsmerkmal
Man kann Winkelschleifer nach ihrer Bauform in Einhandwinkelschleifer und Zweihandwinkelschleifer einteilen.
Art | Eigenschaften |
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Einhandwinkelschleifer |
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Zweihandwinkelschleifer |
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2.2. Energiequellen für kraftvolles Arbeiten
Es gibt Winkelschleifer mit verschiedenen Antrieben. Elektrowinkelschleifer sind zwar am weitesten verbreitet, aber nicht die einzige Variante.
Diese Arten von Antrieben gibt es bei der Flex:
- Elektrowinkelschleifer werden meistens mit einem Stromkabel an eine Steckdose angeschlossen. Es gibt aber auch Modelle mit Akku. Diese haben zwar etwas weniger Kraft, sind dafür jedoch handlicher. Moderne Akku-Winkelschleifer von Bosch oder Makita können mit netzbetriebenen Geräten bereits ganz gut mithalten. Allerdings wiegen Akku-Geräte auch etwas mehr. Achten Sie beim Kauf darauf, ob der Akku inklusive ist.
- Druckluft-Winkelschleifer haben genauso viel Power, wie Elektro-Modelle, man benötigt jedoch immer einen Kompressor für dieses Werkzeug.
- Winkelschleifer mit Benzinmotor sind die Modelle mit der größten Leistung. Der Motor treibt die Trennscheibe über einen Keilriemen an. Diese Geräte haben häufig große Scheibendurchmesser. Benzin-Winkelschleifer werden zum Beispiel im Straßenverkehr eingesetzt, zum Beispiel, wenn Teile einer Fahrbahn zerschnitten werden.
Insbesondere Akku-Winkelschleifer haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und können daher eine echte Alternative sein. Lesen Sie hier die Vor- und Nachteile von Akku-Winkelschleifern:
- Mobil und unabhängig von einer Steckdose einsetzbar.
- Gut für filigrane Arbeiten geeignet.
- Es ist kein Kabel als Stolperfalle im Weg.
- Weniger Kraft als Netz-Geräte.
- Schwerer als Netz-Geräte aufgrund des Akkus.
- Arbeitsdauer ist durch den Akku begrenzt.
Tipp: Auch wenn Akku-Geräte inzwischen wirklich gut sind, raten wir aufgrund des geringeren Anschaffungspreises und der besseren Leistung zu einem günstigen Winkelschleifer mit Stromkabel.
3. Kaufkriterien – Auf was Sie sonst noch achten müssen
Wenn Sie sich erst einmal für eine Bauart und eine Antriebsart entschieden haben, sind damit bereits die wichtigsten Entscheidungen gefallen und die Auswahl an möglichen Geräten ist beträchtlich geschrumpft. Weiterhin müssen Sie jedoch einige Dinge im Blick haben, bevor Sie endgültig den Winkelschleifer kaufen.
3.1. Der Scheibendurchmesser passend zum Einsatz des Geräts
Als nächstes müssen Sie den Scheibendurchmesser wählen. Dabei gilt allgemein: Zum Schleifen werden eher kleine Winkelschleifer-Scheiben benötigt, zum Schneiden größere.
Für das Schleifen, beispielsweise am Auto, ist ein Winkelschleifer mit 125 mm Scheibendurchmesser ausreichend. Bis zu etwa 230 mm können Sie noch Scheiben für das Schleifen verwenden. Solch größere Durchmesser sind zum Beispiel hilfreich, wenn Sie mit dem Winkelschleifer großflächig Lack entfernen wollen.
Große Scheiben mit 300 mm Durchmesser sind dagegen nur zum Schneiden geeignet. Solche Scheiben können in der Horizontalen wenig Druck aushalten, in der Vertikalen jedoch viel.
Sie benötigen aber nicht nur unterschiedliche Scheibengrößen sondern auch, je nach Material, passende Scheibenaufsätze. Für den schnellen Wechsel ist es gut, wenn die Flex eine Spindelarretierung hat. Damit können Sie Aufsätze ohne Scheibenschlüssel zügig wechseln.
Tipp: Beim Schneiden eignen sich 115 mm Winkelschneider nur für maximal 6 cm dicke Metall- und Betonplatten. Eine Flex mit 125 mm schafft bis zu 8 cm. Die besten Schnittbreiten erreicht man mit 230 mm Scheiben. Weil das Ansetzen nicht ganz einfach ist, kann es helfen, erst mit einer kleineren Flex vorzuschneiden.
3.2. Die Leistung – so macht die Flex vor nichts Halt
Winkelschleifer benötigen genügend Power, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Egal ob Makita Winkelschleifer oder Flex Winkelschleifer: Ein Einhandwinkelschleifer muss mindestens 700 Watt aufweisen. Ordentlich Power haben Modelle mit 1.000 Watt.
Zweihand-Geräte benötigen mehr Leistung, um die große Trennscheibe zu beschleunigen. Mit 2.000 Watt sind Sie bestens ausgestattet.
3.3. Leerlaufdrehzahl als ergänzende Leistungsangabe
Um wirklich beurteilen zu können, wie gut eine Flex schneidet, sollten Sie auch einen Blick auf die Leerlaufdrehzahl werfen. Je größer diese Zahl ist, desto schneller können Sie mit dem Gerät durch ein Objekt schneiden. Zwischen 6.600 und 10.000 Umdrehungen pro Minute sollte das Gerät leisten, um als guter Winkelschleifer durchzugehen.
Zum Schneiden benötigen Sie bei großen Winkelschleifern keine allzu hohe Drehzahl. Hier reichen um die 6.000 Umdrehungen pro Minute.
Winkelschleifer mit Drehzahlregelung können die Geschwindigkeit automatisch drosseln oder erhöhen. Bei Edelstahl sind zum Beispiel niedrigere Drehgeschwindigkeiten sinnvoll.
3.4. Welches Zubehör eine Hilfe ist
Im Werkzeugkoffer mit der Flex kann noch das eine oder andere Extra landen – entweder schon ab Werk im Winkelschleifer-Set oder als nachkaufbares Winkelschleifer-Zubehör. Eine gute Erfindung ist ein Trennständer, der bei der Durchführung präziser Schnitte hilft.
Damit können Sie dann auch, ähnlich wie bei einer Kapp- und Gehrungssäge, ganz exakte Schnitte in schneller Folge setzen. Der Ständer für den Winkelschleifer muss aber zum Scheibendurchmesser passen.
Für einen werkzeuglosen Scheibenwechsel ist bei manchem Winkelschleifer eine Schnellspannmutter enthalten. Ansonsten kann sie oft nachgekauft werden. Der schnelle Wechsel ist ein großer Vorteil für zügiges Arbeiten.
Mit einer Absaughaube können Sie einen großen Teil des anfallenden Staubs abfangen. Die Winkelschleifer-Absaugung wird dazu über dem Schleifteller angebracht und an einen Staubsauger angeschlossen.
Achtung: Beim Lackschleifen entsteht viel Staub, der sogar Schwermetalle enthalten kann und der Staub von Eichen- oder Buchenholz kann krebserregend sein. Deshalb sollten Sie bei staubigen Arbeiten eine Absaughaube nutzen.
4. Winkelschleifer-Test bei der Stiftung Warentest
Insbesondere mit günstigen Winkelschleifern und Schwingschleifern hat sich die Stiftung Warentest 2010 beschäftigt. Das Ergebnis des Winkelschleifer-Tests: Günstige Geräte können nicht überzeugen.
Gute Noten gab es deshalb für keines der Geräte in dem Test, der ausschließlich Modelle mit Preisen zwischen 12,50 und 34 Euro und 115 mm Scheiben untersucht wurden. Winkelschleifer-Testsieger wurde in diesem Fall das Modell 9135 des Herstellers Skil.
Für andere Marken und Modelle, wie etwa den Bosch Professional GWS 18-125 V-Li oder den Makita DGA504Y1J müssen Sie zwischen 100 und 200 Euro zahlen. Es gibt auch Winkelschleifer, die wesentlich mehr kosten. Sie haben dann aber auch ein Werkzeug von hoher Qualität.
5. Fragen und Antworten zum Thema Winkelschleifer
5.1. Wofür ist ein Winkelschleifer gut?
Mit Winkelschleifern kann man sehr harte Materialien wie Metall und Stein bearbeitet. Sie können mit diesem Werkzeug sowohl schleifen, als auch schneiden. Mit dem richtigen Aufsatz kann man zum Beispiel Fußböden oder Betonwände abschleifen oder zerschneiden.
5.2. Welches ist der beste Winkelschleifer
Wer hat`s erfunden?
Der Winkelschleifer wurde 1954 von der Firma Ackermann und Schmitt eingeführt. Das Unternehmen heißt heute Flex Elektrowerkzeuge GmbH. Der Markenname „Flex“ ist in Deutschland inzwischen ein weit verbreiteter Gattungsname für den Winkelschleifer. Seit damals sind die Geräte kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert worden.
Selbst wenn es einen Winkelschleifer-Testsieger der Stiftung Warentest gäbe, ließe sich diese Frage nicht so einfach pauschal beantworten. Es kommt vor allem darauf an, wofür Sie die Maschine nutzen möchten. Zur Not können Sie im Internet auch nach anderen Winkelschleifer-Tests Ausschau halten.
Wenn Sie viel auf einem Gerüst oder einer Leiter arbeiten, ist ein leichtes, kleines Gerät praktisch, so dass vielleicht auch ein Akku-Winkelschleifer in Frage kommt. Für größere Arbeiten benötigen Sie dagegen mehr Kraft, so dass Sie unter Umständen sogar einen Benziner benötigen.
5.3. Wie kann man mit einem Winkelschleifer Rost entfernen?
Es gibt dafür Topfbürsten, die wie eine Schleifscheibe auf die Gewindespindel gesetzt werden. Diese ist meistens aus Edelstahl, Stahl oder Messing. Damit können Sie grobe Beläge von metallischen Oberflächen entfernen. Diese Methode eignet sich für die Entfernung von Rost genauso wie für Farben oder Lacke.
5.4. Kann ich mit einem Winkelschleifer auch Klauen bearbeiten?
Das Kürzen von Klauen bei Ziegen, Schafen und Kühen kann ziemlich anstrengend werden, vor allem wenn die Herde groß ist. Deshalb raten sogar Tierärzte dazu, einen Winkelschleifer zu nutzen, vor allem um Klauenkrankheiten wie die Moderhinke zu behandeln.
Es gibt dafür spezielle Klauenflexscheiben. Sie benötigen kein Gerät mit hoher Watt-Zahl, dafür aber eine hohe Leerlaufdrehzahl.
5.5. Benötigt man für die Arbeit Schutzkleidung?
Neben vernünftiger Arbeitskleidung und sicheren Arbeitsschuhen, sollten Sie weitere Schutzkleidung nutzen, wenn Sie mit der Flex arbeiten.
Insbesondere eine Schutzbrille ist beim Schleifen sinnvoll. Andernfalls könnten sowohl Funken als auch Späne in die Augen kommen, was schmerzhaft und gefährlich ist.
Auch ein Gehörschutz ist bei längeren Arbeiten eine gute Idee, denn, je nachdem welches Material Sie schneiden, können hohe Tonfrequenzen entstehen, die zu einem Tinnitus führen können.