- Warmwasserspeicher stellen unabhängig von einem zentralen Warmwassersystem erwärmtes Brauchwasser bereit.
- Das Erwärmen des Wassers im Wasserboiler kann elektrisch oder über Öl, Gas oder erneuerbare Energien erfolgen.
- Im Gegensatz zu einem Durchlauferhitzer wird warmes Wasser auf Vorrat erhitzt und steht für den Gebrauch jederzeit zur Verfügung.
Ein Warmwasserspeicher bereitet und speichert warmes Wasser außerhalb der zentralen Wasserversorgung, sodass es immer zur Verfügung steht. Kleinspeicher, um die es in diesem Text überwiegend gehen soll, können direkt am Waschbecken oder im Bad zum Beispiel als Untertischgeräte angebracht werden.
Der Markt ist groß und viele Unternehmen bieten ihre Warmwasserboiler mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen an. Wir möchten Ihnen eine Kaufberatung anbieten und die verschiedenen Geräte vorstellen.
In unserem Warmwasserspeicher-Vergleich 2024 erfahren Sie, wann der Einsatz eines Warmwasserbereiters Sinn macht, welche Hersteller sich auf dem Markt tummeln und wie Sie den besten Warmwasserspeicher für sich finden.
1. Warmwasserspeicher bieten jederzeit Warmwasser
Warmwasserspeicher sind fest installiert und sorgen direkt an Ort und Stelle für das benötigte warme Nass. Sie sind ständig mit warmem Wasser gefüllt und werden beheizt. Warmwasserboiler sind sinnvoll, wenn es keine zentrale Warmwasserversorgung gibt oder an Stellen, wo sich der Anschluss daran nicht lohnt.
Wenn beispielsweise das Dachgeschoss ausgebaut wird und eine Leitungsweiterführung der unteren Stockwerke zu aufwändig ist oder es energetisch nicht empfehlenswert erscheint. Denn lange Leitungen verlieren zum einen Energie und zum anderen kann es bei niedrigen Wassertemperaturen hygienische Bedenken geben.
Grundsätzlich kommen zwei verschiedene Funktionsweisen zum Einsatz:
- Wasserboiler ohne Druck
- Wasserboiler mit Druck
1.1. Drucklose Warmwasserboiler als günstige Alternative
Die offene drucklose Variante arbeitet rein mit den physikalischen Eigenschaften des Wassers. Meist wird Diese Kategorie für die Versorgung von einem Waschtisch eingesetzt. Wird Warmwasser benötigt und die Mischbatterie geöffnet, fließt unten in den Warmwasserbereiter kaltes Wasser ein und drückt so das bereitgestellte warme Wasser oben aus dem Gerät heraus und zur Mischbatterie hin.
Das Fassungsvermögen beträgt 5 bis 15 Liter. Grundvoraussetzung für dieses System sind sogenannte Niederdruck-Mischbatterien. Im Neubau werden diese speziellen Armaturen standardmäßig verwendet. Dies sollten Sie jedoch vorher prüfen.
Drucklose Warmwasserspeicher können ober- oder unterhalb der Entnahmestelle montiert werden. Da sie unabhängig vom Leitungswasserdruck arbeiten, sind sie relativ einfach einzubauen. Außerdem ist diese Art der Warmwasserbereiter günstig im Vergleich zu anderen Typen.
Bei diesem offenen System bleibt der Auslauf immer geöffnet. Da sich Wasser beim Erhitzen ausdehnt, tropft der Wasserhahn an offenen Speichern leicht. Das ist kein Defekt, sondern dem System geschuldet.
1.2. Druckfeste Wasserbereiter müssen dem Wasserdruck standhalten
Ein druckfester Wasserboiler arbeitet mit dem Wasserdruck, der in den Leitungen herrscht. Das heißt, die Wasserspeicher müssen auf mindestens 0,8 bar ausgelegt sein. Dementsprechend sind die Wände dicker.
Damit das bereitgestellte heiße Wasser nicht wieder zurück in die Leitungen fließt, muss ein geschlossener Warmwasserspeicher mit einem Rückschlagventil installiert werden. Außerdem wird ein Sicherheitsventil benötigt, damit kein Überdruck entsteht und das sich bei Erwärmung ausdehnende Wasser einen Auslauf hat.
Meist beträgt das Fassungsvermögen dieser Bauart 10 bis 120 Liter. Sie sind teurer als die drucklosen Warmwasserspeicher. Eingesetzt werden sie beispielsweise bei Altbau-Sanierungen.
1.3. Warmwasserspeicher-Typen im Vergleich
Jeder Warmwasserbereiter braucht Energie, um das Wasser zu erhitzen. Kleine Warmwasserboiler werden meist elektrisch beheizt. Da in vielen Fällen eine Steckdose in der Nähe ist, kann diese Kategorie flexibel eingesetzt werden. Größere Speicher werden entweder ebenfalls mit Strom oder mit Gas beheizt. Manche Marken bieten auch Geräte für die Beheizung durch Sonnenenergie oder Wärmepumpen an.
Hier die verschiedenen Beheizungs-Möglichkeiten der Speicher im Überblick:
Produktart | Merkmale |
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Warmwasserspeicher elektrisch |
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Warmwasserspeicher Gas |
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Warmwasserspeicher Solar |
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Warmwasserspeicher für die Heizung |
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2. Die richtig Größe wählen
Die Dimensionierung eines Warmwasserspeichers ist wichtig, denn es soll ja immer ausreichend warmes Wasser zur Verfügung stehen. Keiner möchte beim Haare waschen eine böse Überraschung erleben und den restlichen Schaum mit kaltem Wasser abspülen müssen.
Doch die Berechnung ist nicht einfach. Im Zweifelsfall sollten Sie hierzu einen Fachmann zur Kaufberatung aufsuchen. Nicht immer ist der günstigste Warmwasserspeicher auch der richtige. Wir geben ihnen ein paar allgemeine Anhaltspunkte, mit denen Sie ihren Wasserbedarf abschätzen und daraufhin die Warmwasserspeicher vergleichen können.
Kleine Geräte mit 5 Liter sind für einzelne Waschbecken oder Spülen gedacht. Dies sind kleine, flache Warmwasserspeicher, die sich gut direkt am Becken montieren lassen. Allerdings reicht ihr Inhalt nicht sehr lange und sie sind oft bereits nach einer halben Minute leer. Wird das Waschbecken beispielsweise von einer fünfköpfigen Familie genutzt, reicht diese Menge nicht aus. Hier braucht man mindestens 30 Liter.
Warmwasserbereiter mit 80 bis 100 Liter bieten hier mehr Komfort. Sie versorgen eine Familie mit drei Personen zum Duschen oder zwei Personen mit der Wassermenge zum Duschen und Händewaschen.
Wer eine ganze Familie mit Dusche, Waschen oder Baden über den Wasserboiler versorgen will, muss mit einem Warmwasserspeicher ab 200 Liter rechnen. Soll problemlos auch gebadet werden können, ist man mit Warmwasserspeichern mit 300 Liter auf der sicheren Seite.
Tipp: Für größere Fassungsvermögen ab 150 Liter werden liegende Warmwasserspeicher angeboten. Diese können je nach Aufstellungsort eine gute Alternative zu Standgeräten sein.
Große Warmwasserspeicher mit 400 Litern und mehr werden meist an die Heizung angeschlossen. Denn hier wird das warme Wasser für ein ganzes Haus produziert und entsprechend gespeichert.
Achtung: Das Wasser in Warmwasserspeichern sollte immer mindestens 60°C haben. Liegen die Temperaturen darunter, können sich Legionellen vermehren und grippeähnliche Erkrankungen sowie Lungenentzündungen auslösen.
3. Warmwasserspeicher nicht mit Durchlauferhitzern verwechseln
Auch beim Warmwasserspeicher an Sicherheit denken
Eine weiter nützliche Funktion, besonders für Familien mit kleineren Kindern, kann eine Kindersicherung sein. Schnell haben die Kleinen am Regler herumgedreht oder können sich am heißen Wasser sogar verletzen. Eine Kindersicherung am Warmwasserboiler verhindert dies.
Durchlauferhitzer erwärmen in dem Moment das Wasser, in dem es gebraucht wird. Dafür brauchen sie schnell viel Energie. Warmwasserspeicher dagegen erhitzen das Wasser langsam auf die eingestellte Temperatur und halten es dann konstant bis es zum Beispiel fürs Händewaschen benötigt wird.
Wann ein Warmwasserspeicher und wann ein Durchlauferhitzer die bessere Alternative ist, entscheidet sich je nach Situation. Für einen schnellen Überblick listen wir ihnen hier die Vor- und Nachteile eines Warmwasserspeichers gegenüber eines Durchlauferhitzers auf:
- Warmwasser ist permanent bereit
- Geringerer Stromverbrauch, da Wasser langsam erhitzt wird und bereit steht
- Wasser kann auf bis zu 100°C erhitzt werden
- Wenn der Speicher leer ist, braucht es eine Zeit, bis wieder Warmwasser bereitgestellt werden kann.
- Größerer Platzbedarf
- Bei längerer Nichtnutzung wird Energie verschwendet
4. Warmwasserspeicher im Test
Die Stiftung Warentest hat noch keinen Test über Warmwasserboiler durchgeführt. Deshalb können wir ihnen diesbezüglich auch keinen Warmwasserspeicher-Testsieger präsentieren. Wir haben für Sie weitere Vergleiche gefunden und analysiert. Wenn Sie einen Warmwasserspeicher kaufen wollen, soll ihnen die Auswertung dabei helfen, sich über Hersteller und Typen zu informieren.
Bei diversen Warmwasserspeicher Tests wurde das Gerät Stiebel Eltron 221115 SNU 5 SL Testsieger. Es handelt sich dabei um einen Kleinspeicher fürs Waschbecken zur Untertischmontage.
Auch das Modell Stiebel vom Hersteller Vaillant mit dem Geräte VEN 5 U plus kann in Tests durchaus begeistern. Bei beiden wird hervorgehoben, dass sie schnell aufheizen.
Auch AEG schickt einen Kleinspeicher dieser Art ins Rennen. Der Typ AEG 222162 Huz 5 kann auch „übertisch“ montiert werden.
Nicht in den Tests berücksichtigt werden große Pufferspeicher für Heizungsanlagen. Hier sind Warmwasserspeicher von Viessmann, Junkers und Buderus zu erwähnen, die ein vielfältiges Angebot in diesem Bereich haben.
5. Fragen und Antworten zu Warmwasserspeichern
5.1. Wie kann die Wassertemperatur eingestellt werden?
Bei den meisten Geräten wird die gewünschte Temperatur des Wassers stufenlos über einen Drehknopf eingestellt. Der Wahlbereich liegt in der Regel bis ungefähr 90°C.
5.2. Wie lange hält ein Warmwasserspeicher?
In Bauteilbewertungen geht man bei einem Wasserspeicher von einer Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren aus. Wie das in der Praxis aussieht, hängt stark von der Wartung und Pflege ab.
Konträre Meinungen gibt es, inwiefern das Material Auswirkungen auf die Haltbarkeit hat. Warmwasserspeicher aus Edelstahl sind sehr langlebig. Nutzer berichten aber auch von Emaille-Speichern, die lange halten.
5.3. Was ist besser: Emaille oder Edelstahl?
Hier scheiden sich die Geister: Edelstahl ist natürlich ein sehr haltbares Material. Die Kosten für einen Edelstahl-Warmwasserspeicher liegen allerdings viel höher als bei Emaille. Ob sich diese Investition als Vorteil im Sinne von einer längeren Lebensdauer oder einer reibungsloseren Funktionsweise auszahlen, dafür gibt es keine Garantie.
5.4. Wie wird ein Warmwasserspeicher montiert?
Warmwasserspeicher gibt es als Standgeräte oder zur Wandmontage. Auch liegende oder flache Warmwasserspeicher sind zu haben. Mit dem vielseitigen Angebot lassen sich nahezu alle Raumsituationen optimal lösen.
5.5. Was kostet ein Warmwasserspeicher?
Die kleinen Geräte mit 5 Liter Fassungsvermögen, die in den Warmwasserbereiter-Tests gut abgeschnitten haben, lagen preislich zwischen 60 und 100 Euro. Größere Pufferspeicher bis 100 Liter liegen meist zwischen 300 und 400 Euro.
5.6. Welche Heizleistung sollte der Warmwasserspeicher haben?
Die Heizleistung wird in Watt oder Kilowatt angegeben. Die meisten Geräte aus den Warmwasserspeicher-Tests kommen mit 2 Kilowatt aus, sie sind damit auf die übliche Netzspannung von 230 Volt ausgelegt.
Ist die Heizleistung höher, kann das Wasser schneller erhitzt werden. Im Warmwasserspeicher-Vergleich erreichen manche Modelle auch bis zu 6 Kilowatt. Hierfür sind dann aber Netzspannungen von 400 Volt nötig.
5.7. Welche Folgekosten kommen aus dem Stromverbrauch hinzu?
Jeder Wasserboiler benötigt Strom, deshalb sollten Sie vor dem Kauf die Energieeffizienzklassen genau anschauen. Nicht immer ist der günstigste Warmwasserspeicher auf Dauer noch so preiswert wie angenommen.
Für die kleinen Boiler wird ein ungefährer Jahresstromverbrauch von 500 kWh angegeben. Diese haben meist Energieeffizienzklasse A. Größere Speicher mit Strombetrieb erreichen solch hohe Energielabels meist nicht.