- Ein Lattenrost dient als Auflage für die Matratze und belüftet diese von unten, so dass sich kein Schimmel bilden kann.
- Es gibt Lattenroste in verschiedenen Konstruktions- und Bauweisen und in unterschiedlichen Qualitätsklassen.
- Achten Sie beim Kauf vor allem auf eine ausreichend hohe Zahl an Leisten und darauf, dass der Rost zu den Abmessungen Ihres Bettes passt.
Sich am Ende eines anstrengenden Tages ins gemütliche Bett fallen zu lassen, ist eine Wohltat. Für einen optimalen Schlafkomfort setzen viele Menschen auf eine hochwertige Matratze. Und diese ruht auf einem Lattenrost, der für den Schlafkomfort ebenfalls wichtig sein soll, zumindest, wenn man den Versprechungen der Hersteller glaubt.
Schon in unserem einführenden Lattenrost-Vergleich 2024 sieht man, dass es ganz verschiedene Typen und Bauweisen gibt, die für unterschiedliche Zwecke gut sind. Zudem werben verschiedene Hersteller mit unterschiedlichen Besonderheiten Ihrer Marken-Roste. Es ist entsprechend nicht einfach, den besten Lattenrost für die eigenen Zwecke zu finden. Um Ihnen die Entscheidung leichter zu machen, haben wir in dieser Kaufberatung die wichtigsten Kaufkriterien für Sie zusammengefasst.
1. Der Lattenrost – Unterlage und Belüftungssystem
Beim Kauf eines Bettes bekommen Sie häufig einen Lattenrost mitgeliefert. Ob dieser Ihren Ansprüchen genügt, müssen Sie selbst entscheiden. Viele nehmen lieber etwas mehr Geld in die Hand und kaufen separat noch einmal einen Lattenrost.
Dabei müssen Sie die richtige Größe berücksichtigen. Sie können ein Lattenrost der Größe 90×200 oder 100 x200 kaufen. Es gibt aber auch ein Lattenrost der Maße 140×200, 160×200 oder 180×200. Die Größe von Lattenrosten muss eben immer zu den Betten passen.
Der Lattenrost wird dann einfach in den Bettrahmen gelegt und fixiert, so dass er auch bei Erschütterungen nicht rutschen kann. Im Anschluss kommt die Matratze auf den Lattenrost und schon sind die Voraussetzungen für einen guten Schlaf erfüllt.
Dabei erfüllt der Lattenrost zunächst einen rein technischen Zweck, nämlich den der Belüftung. Anders als eine einfache Holzplatte, lässt der Rost einige Stellen frei. So wird eine Schimmelbildung vermieden.
Neben dieser Funktion sollen Lattenroste, vor allem in Kombination mit den richtigen Matratzen die Qualität des Schlafs fördern. Dafür bieten die Hersteller ganz verschiedene Typen an, die unterschiedliche Anforderungen erfüllen.
2. Lattenroste lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen
Wenn Sie einen Lattenrost kaufen möchten, müssen Sie sich erst einmal ganz grundsätzlich für einen Typ entscheiden. Anhand der Komplexität der Ausstattung kann man folgende Typen unterscheiden:
Produktart | Merkmale |
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Nicht verstellbare Lattenroste |
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Verstellbare Lattenroste |
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Elektrische Lattenroste |
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Aufgrund des Komforts entscheiden sich viele Menschen für einen elektrisch verstellbaren Lattenrost. Lesen Sie hier, welche Vor- und Nachteile der elektrisch verstellbare Lattenrost hat:
- Sie können den Lattenrost einstellen, wie Sie möchten und für jede Zone die perfekt Einstellung wählen.
- Die Handhabung ist sehr einfach – die Verstellung erfolgt auf Knopfdruck.
- Sie müssen keine Muskelkraft aufwenden und profitieren von einem hohen Bedienkomfort.
- Ein elektrisch verstellbarer Lattenrost ist teurer als ein nicht verstellbarer.
- Die Elektronik kann versagen.
3. Diese Kaufkriterien sind entscheidend
3.1. Die Bauweise – passend zu Bett und Bedarf
Lattenroste gibt es in unterschiedlichen Bauweisen, die sicher auch Thema in vielen Bettenrost-Tests sind. Die wichtigsten sind der Lattenrost mit Federholzrahmen, der Tellerlattenrost, der Flügellattenrost sowie der Lamellenrost.
Ein Lattenrost mit Federholzrahmen ist Standardmodell, die oft bei einfachen verstellbaren oder nicht verstellbaren Lattenrosten zum Einsatz kommen. Der Lattenrost besteht in diesem Fall aus biegsamen, elastischen Latten aus Holz, die in einer Kunststofffassung am Rahmen befestigt sind.
Die Latten behalten ihre federnde Wirkung auch noch, wenn Sie im Bett liegen, da sie leicht nach oben gebogen sind.
Wie komfortabel so ein Rost ist, hängt von der Anzahl der Latten ab. Es gilt: Je mehr Latten, desto bequemer. Eine Sonderform dieses Typs ist der Rollrost. Dieser hat zwar keinen Rahmen, ist aber auch Federholz gefertigt und lässt sich zusammenrollen.
Tellerlattenroste werden auch unter dem Namen Tellerrahmen verkauft. Bei so einem Lattenrost bestehen die Leisten aus mehreren „Tellern“ aus Kunststoff, die in jede Richtung drehbar sind. Das sorgt für eine hohe Flexibilität. Dieser Typ wird häufig Menschen empfohlen, die Probleme mit dem Rücken haben.
Eine Weiterentwicklung ist der Flügellattenrost. Hierbei werden die Teller auf Glasfaserleisten angebracht, die die Funktion der Teller übernehmen. Die Leisten werden so am Rahmen aufgehängt, wie es auch beim Federholzrahmen erfolgt.
Bei dem rahmenlosen Lamellenrost sind die Holzlamellen mit kleinen Kaltschaumwürfeln verbunden. Diese Würfel können verschoben werden, um so die Härte der Liegefläche individuell einzustellen. Diese Lattenroste können platzsparend eingerollt werden. Sie werden häufig Menschen empfohlen, die gerne weich liegen.
3.2. Passend zum Bettenrahmen
Sehen Sie sich vor dem Kauf Ihren Bettenrahmen genau an. Wichtig sind die Lattenrostaufnahmen. Haben Sie zum Beispiel keinen Mittelholm, können Sie nicht alle Lattenroste nutzen. Mit einem Mittelholm ist die Auswahl dagegen recht groß. Wenn Ihr Bettrahmen Quertraversen mit Eckauflagewinkeln aus Aufnahme hat, benötigen Sie einen umlaufenden Lattenrost.
Tipp: Berücksichtigen Sie außerdem die Maße Ihres Bettes – der Rost sollte immer etwas Spiel zum Bettrahmen haben, damit er sich gut hochheben lässt. Auch für ein Kinderbett oder Babybett gibt es passende Lattenroste. Gängige Größen sind hier die Maße 70×140 oder 90×190 Zentimeter.
3.3. Bodenfreiheit für den Motor
Wenn Sie einen elektrischen Lattenrost für Ihr Bett kaufen möchten, ist die Bodenfreiheit wichtig. Messen Sie den Abstand zwischen der Lattenrost-Auflage und dem Boden aus. Der Motor für den Verstell-Mechanismus benötigt nämlich Platz.
Deshalb sind elektrische Lattenroste auch prinzipiell nicht für Betten mit Bettkasten geeignet. Die Bodenfreiheit, die der Rost benötigt, variiert aber von Modell zu Modell.
3.4. Lattenroste für spezielle Bedürfnisse
Manche Lattenroste sind speziell für bestimmte Besonderheiten ausgerechnet. So können Seitenschläfer nicht nur den Lattenrost so einstellen, dass er für sie passt. Sie können auch nach einem Lattenrost verlangen, der eine ausgewiesene Schulterkomfortzone hat.
Wenn Sie an Adipositas leiden, können Sie zu einem speziellen Lattenrost für Übergewichtige greifen. Dieses sollte in verschiedene Liegezonen eingeteilt sein. Außerdem ist eine individuelle Einstellbarkeit der Leisten wichtig.
Tipp: Aufgrund der vielfältigen Einstellmöglichkeiten sollte man kein Lattenrost für 2 Personen zusammen nutzen. Wenn Sie regelmäßig zu zweit in einem Bett schlafen, sollte jeder einen eigenen Rost haben, den er individuell einstellen kann.
4. Der Lattenrost im Test bei der Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat 2015 einen Lattenrost-Test durchgeführt und ist dabei zu erstaunlichen Erkenntnissen gekommen. Im Vergleich mit einer einfachen Spanplatte oder einem selbstgezimmerten Rost scheiterten die gekauften Lattenroste kläglich – egal von welcher Marke oder welchem Hersteller und unabhängig davon, ob es sich um einen teuren oder günstigen Lattenrost handelte.
Teilweise verschlechterten die Lattenroste die Liegequalität sogar. Lattenrost-Testsieger unter den gekauften Rosten wurde mit einer Note von gerade einmal ausreichend (3,7) der Rost Viado von Froli.
Der eigentliche Lattenrost-Testsieger war aber ein Lattenrost Marke „Eigenbau“. Die Stiftung rät tatsächlich dazu, auf einen gekauften Lattenrost schlicht zu verzichten. Eine einfache Spanplatte bietet aber langfristig zu wenig Belüftung. Die Verbraucherorganisation empfiehlt daher, dass Sie den Lattenrost selbst bauen – zum Beispiel nach einer Anleitung.
5. Fragen und Antworten zum Lattenrost
5.1. Wo kann man einen Lattenrost kaufen?
In einem speziellen Bettengeschäft bekommen Sie eine umfangreiche Beratung. Sie finden dort einen Beco-Lattenrost, einen Tempur-Lattenrost oder Produkte anderer bekannter Hersteller wie Schlaraffia oder Lattoflex. Ein weiterer Vorteil: Sie können verschiedene Lattenroste und Matratzen ausprobieren und probeliegen.
Wenn Sie also zum ersten Mal einen Lattenrost für das Bett kaufen, ist ein Fachgeschäft eine gute Anlaufstelle. Sie bekommen dort auch passendes Zubehör, wie Matratzenschoner und Lattenrostauflagen.
Sie können den Lattenrost auch bei Ikea oder in einem anderen Möbelhaus kaufen, das Betten verkauft. Günstigere Preise finden Sie aber oft im Internet. Auch dort gibt es die passende Matratzenauflage dazu.
5.2. Wie lange hält ein Lattenrost?
Wenn man irgendwann nach längerem Liegen Rückenschmerzen hat oder morgens mit einem steifen Gefühl wach wird, schieben das viele auf eine ausgelegene Matratze. Das kann auch so sein.
Doch genauso gut kann der Lattenrost schuld sein, denn auch der hat nur eine begrenzte Lebensdauer.
Wenn Sie also das Gefühl haben, schlechter zu schlafen bzw. zu liegen, untersuchen Sie ihren Lattenrost auf etwaige ausgeleierte Leisten oder Schäden.
Normalerweise hält der Lattenrost allerdings etwa doppelt so lang wie eine Matratze, also durchaus 15 bis 20 Jahre lang. Dass es Zeit für einen neuen Rost ist, erkennen Sie an folgenden Veränderungen:
- Der Lattenrost gibt quietschende oder knarrende Geräusche von sich, die nicht zu beheben sind.
- Sie liegen deutlich tiefer, als früher und können das auch über die Härteregler nicht ändern.
- Einige Leisten hängen durch oder sind sogar gebrochen.
5.3. Wie stelle ich meinen Lattenrost richtig ein?
Das Bett im Wandel der Zeit
Früher haben die Menschen auf einfachen Strohballen oder Brettern geschlafen. Auch diese haben ihren Zweck erfüllt. Mittlerweile gibt es aber schon seit mehreren Jahrhunderten Lattenroste. Zunächst waren diese mit Sprungfedern gespickt. Heutzutage verwendet man eher Lattenroste aus Holz, da diese sehr biegsam und gleichzeitig stabil sind.
Ein Lattenrost kann nur seine volle Wirkung entfachen, wenn er perfekte auf den Nutzer eingestellt ist. Berücksichtigen Sie dabei Ihre Schlafposition. Sind Sie Rücken- oder Seitenschläfer? Und wiegen Sie etwas mehr und eher sehr wenig?
Es gilt: Je höher das Körpergewicht, desto weicher sollte der Lattenrost eingestellt werden. Der Lattenrost wird weicher und flexibler, wenn die Schieber weiter nach innen geschoben werden und härter, wenn Sie die Schieber nach außen bewegen. Generell sollten die Schieber eine V-Form haben.
5.4. Wie viele Latten sollte ein Lattenrost haben?
Die Anzahl der Latten kann je nach Lattenrost unterschiedlich sein. Günstige Lattenroste oder Rolllattenroste haben meistens weniger und starre Leisten in größeren Abständen. Ergonomisch empfehlenswertere Roste haben nicht nur flexiblere Leisten, sondern vor allem auch mehr davon.
Je mehr Latten der Rost hat, desto besser ist die Matratze gelagert. Außerdem kann der Lattenrost dann umso punktgenauer und individueller auf Druck reagieren.
Die Anzahl der Leisten ist vor allem wichtig, wenn Sie eine Schaummatratze haben. Dann sollten die Abstände zwischen den Latten nicht größer sein als drei bis vier Zentimeter, weil die Matratze sonst beschädigt wird. Die Leisten würden sich dann in den Schaum drücken. Als grobe Richtlinie kann man sagen: Ein guter Lattenrost sollte, je nach Länge, mindestens zwischen 25 und 30 Leisten haben. Lattenroste für Übergewichtige haben mehr Latten.