- Mit einem Laminiergerät kann man alle Arten von Papierdokumenten vollständig in Laminierfolie verschweißen, um sie langfristig zu schützen und zu erhalten. Die so eingeschweißten Dokumente sind abwaschbar und wasserdicht.
- Wenn Sie ein Laminiergerät kaufen möchten, überlegen Sie genau, wie oft Sie es benötigen. Einfache Laminiergeräte sind oft umständlicher zu bedienen, dafür aber preiswerter.
- Die meisten Geräte können Laminierfolien im A4-Format bis zu einer Laminierbreite von 230 mm verarbeiten.
Wichtige Dokumente, Urkunden oder Bilder möchte man davor schützen, vom Zahn der Zeit gelblich verfärbt oder gar durch Feuchtigkeit zerstört zu werden. Natürlich können Sie viele Papierdokumente mit einfachen Artikeln des Bürobedarfs, wie etwa Aktenordnern, archivieren. Doch wirklich geschützt sind sie damit nicht.
Besser ist es, die Dokumente zu laminieren. Dafür gibt es verschiedene Laminiergeräte, die im Fachhandel für Büromaterialien in unterschiedlichen Ausführungen und Preis-Kategorien zu bekommen sind.
Unser Laminiergeräte-Vergleich 2024 zeigt, dass es recht große Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Modellen verschiedener Marken und Hersteller wie Olympia, GBC oder Leitz gibt. Damit Sie das beste Laminiergerät für Ihre Zwecke finden, haben wir die wichtigsten Kaufkriterien in dieser Kaufberatung für Sie zusammengefasst.
1. Wie ein Laminiergerät arbeitet
Falls Sie noch nie vom Laminieren gehört haben, möchten wir Ihnen zunächst erklären, wie genau ein Laminiergeraet funktioniert. Es handelt sich um ein Bindegerät, das unter die Kategorie Bürobedarf fällt.
Um das Laminiergerät zu nutzen, legen Sie zunächst das Dokument zwischen zwei Laminierfolien. Das sind eigens für diesen Zweck hergestellte Folien, die es in verschiedenen Größen gibt. Sie finden im Handel Laminierfolien in A4 für normale Dokumente, aber auch andere Größen.
Das zwischen den Folien liegende Dokument wird nun zwischen zwei Walzen am Laminiergerät durchgezogen. Mit Hilfe von Hitze und Klebstoff werden die drei Lagen verbunden.
Die Bedienung ist einfach und das Ergebnis ist ein eingeschweißtes Dokument, das dadurch nicht nur vor dem Alterungsprozess geschützt ist. Es wird auch stabiler und ist wasserfest, weshalb häufig auch Mitteilungen für den Außenbereich laminiert werden. Sie können Laminiergeräte außerdem für Spielkarten, Bilder oder Zeugnisse nutzen. Weitere Anwendungsgebiete sind:
- Urkunden
- Auszeichnungen
- Jahreskarten
- Studentenausweise
- Rentenausweise
- Einladungen
- Visitenkarten
- Platinen
Für Bücher sind Laminiergeräte dagegen nicht geeignet. Häufig wird ein Laminiergerät gleich mit Folien gekauft, als Laminiergerät-Set. Sie werden aber im Laufe der Zeit immer noch weitere Folien kaufen müssen.
Man unterscheidet generell außerdem zwischen dem Heißlaminieren und dem Kaltlaminieren. Die meisten günstigen Laminiergeräte arbeiten mit der Hitze-Methode. Dabei wird ein Klebstoff durch die Hitze verflüssigt, so dass Dokumente und Folien nach dem Laminier-Vorgang zusammenkleben.
Es entstehen Temperaturen von 60 bis 80 Grad Celsius, was für empfindliche Dokumente nicht optimal ist – es kann zu Verfärbungen oder einem Ausbleichen kommen. Trotzdem ist diese Art der Lamination aufgrund seiner Zuverlässigkeit sehr beliebt.
Hinweise zur Garantie
Sie haben auf Laminiergeräte meist eine Garantie von zwei Jahren. Beachten Sie aber, dass diese nur für den ordnungsgemäßen Gebrauch gilt. Sollte das Gerät durch eine unsachgemäße Handhabung, zum Beispiel das Laminieren von nicht vorgesehenen Materialien, kaputt gehen, erlischt die Garantie.
Wer besondere Dokumente schützen möchte, wird dennoch eher zu einem Kaltlaminierer, wie dem Brother Laminiergerät „Cool Laminator“ greifen. Bei diesen Geräten kommt ein Klebstoff zum Einsatz, der schon bei niedrigeren Temperaturen flüssig ist. So wirkt keine Hitze auf die Dokumente ein.
Allerdings kann sich der Kleber bei höheren Außentemperaturen von selbst verflüssigen oder zersetzen. Im schlimmsten Fall löst sich die gesamte Laminierung auf. Ein kleiner Vorteil von Kaltlaminiergeräten ist aber, dass sie ein einseitiges Laminieren erlauben, so dass nur eine Seite des Dokuments mit der schützenden Folie überzogen wird.
Der perfekte Kompromiss sind Kombigeräte, die beide Laminierarten anbieten und heute schon recht günstig zu haben sind. Ein Beispiel wäre das Laminiergerät GBC Fusion 3000L.
Das Heißlaminieren ist die häufigste Art des Laminierens, weshalb wir hier noch einmal die Vor- und Nachteile aufgelistet haben:
- Gängige und zuverlässige Methode.
- Der Laminier-Vorgang ist sehr einfach.
- Die Dokumente sind danach fest versiegelt und lösen sich nicht mehr.
- Die Hitze kann für empfindliche Dokumente gefährlich sein und zu Verfärbungen führen.
2. Die verschiedenen Techniken gibt es
Man unterscheidet daneben auch anhand der Technik verschiedene Arten von Laminiergeräten. Im Kern gibt es drei Typen:
Art | Merkmale |
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Laminiergerät mit Hot-Roller-Technik |
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Laminiergerät mit Halogen-Technik |
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Laminiergerät mit Heizplatten-Technik |
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3. Kaufkriterien – was es kann und was es können muss
Die meisten Privatpersonen benutzen ein Laminiergerät nur selten, um gelegentlich eine frisch errungene Urkunde, ein Schulzeugnis der Kinder oder besondere Fotos zu laminieren.
Die Mehrheit der Dokumente kann schließlich einfach in einem Aktenordner aufbewahrt werden. Für solch seltene Einsätze reicht ein günstiges Laminiergerät.
Bei einer nur gelegentlichen Nutzung, kann man bei Punkten wie Schnelligkeit und Handlichkeit sicher eher Abstriche machen, als wenn man das Gerät praktisch täglich nutzt. Je häufiger das Gerät bei Ihnen im Gebrauch ist, desto wichtiger sind die folgenden Kaufkriterien.
3.1. Welche Laminierformate soll das Gerät beherrschen?
Dieser Punkt ist auch wichtig, wenn Sie das Gerät nur selten nutzen, damit aber vielleicht ungewöhnliche Format laminieren möchten. Gängige Laminiergeräte, die es auch mal günstig bei Discounter gibt, können auf jeden Fall das DIN A4-Format laminieren. Das entspricht einer normalen Druckerseite.
Wichtig ist, dass die Folientasche immer größer sein muss, als die Laminierbreite. Selbstverständlich können Sie mit einem DIN A4-Gerät auch kleinere Format wie Bilder oder Visitenkarten einschweißen und dann ausschneiden. Größere aber eben nicht. Ein Laminiergerät für A3 ist schon nicht mehr so gängig, doch auch hier gibt es gute Modelle.
Tipp: Um ein laminiertes Dokument anschließend zuzuschneiden, können Sie eine Papierschneidemaschine nutzen, die präzise Schnitte erlaubt. Es gibt auch Kombi-Geräte, die zusätzlich zur Laminierfunktion gleich eine eingebaute Schneidefunktion haben.
3.2. Mehr Folienstärke für mehr Sicherheit
Sie haben die Wahl zwischen matten Laminierfolien und glänzenden und können außerdem verschiedene Dicken wählen. Laminiergeräte akzeptieren aber normalerweise nicht alle Folienstärken, sondern nur einen eingeschränkten Bereich.
Wenn Sie ein Laminiergerät kaufen möchten, müssen Sie also schon im Vorfeld überlegen, welche Folienstärke Sie nutzen möchten. Es gilt: Je stärker die Folie, desto besser ist das Dokument geschützt, desto mehr kostet aber auch die Folie.
Die Stärke der Folie wird in der Einheit Mikrometer (Mic) angegeben. Beachten Sie dabei, dass jedes Dokument zwischen zwei Folien gelegt wird. Beträgt die Foliendicke 80 mic, haben Sie also am Ende eine Dicke von 160 mic, zuzüglich der Papierdicke. Haben Sie dickes Papier, summiert sich das also recht ordentlich.
Gängige Geräte schaffen eine Folienstärke von 125 mic, zum Beispiel das Olympia Laminiergerät A230. Es gibt aber auch Modelle, die dickere Folie zulassen, etwa das Leitz Laminiergerät iLam touch A4 turbo.
3.3. Aufwärmzeit – überschätztes Argument
Viele Hersteller werben mit besonders schnellen Aufwärmzeiten für Ihre Laminiergeräte, was erst einmal logisch klingt. Schließlich kann sich die Zeit, die man warten muss, bis das Gerät betriebsbereit ist, schnell summieren.
Allerdings zeigen Laminiergerät-Tests zumeist nur geringe Unterschiede: Nach drei bis fünf Minuten sind fast alle Laminiergeräte aufgeheizt.
Wichtiger ist im Hinblick auf die Temperatur ein anderer Punkt: Aufgrund der hohen Temperaturen, kann es zur Überhitzung des Gerätes kommen. Viele Modelle bieten zwar einen Überhitzungsschutz. Doch das ändert nichts daran, dass einige Geräte nach einer halben Stunde erst einmal ausgeschaltet werden müssen, damit sie wieder abkühlen können.
Vor allem bei preiswerten Laminiergeräten ist das ein Problem. Mit einem hochwertigeren Gerät von Fellowes, Leitz oder Gehe können Sie dagegen ohne Pause längere Zeit am Stück laminieren.
3.4. Die Laminiergeschwindigkeit – für den Hausgebrauch reicht langsam
Im Hinblick auf die Laminiergeschwindigkeit haben bei den meisten Laminiergerät-Tests teurere Geräte die Nase vorn. Auch hier stellt sich aber die Frage, wie viel Geschwindigkeit überhaupt notwendig ist. Für das gelegentliche Laminieren einzelner Seiten ist kein Hochgeschwindigkeitsgerät notwendig.
Einfache Geräte schaffen etwa 300 mm pro Minute, wobei sich die mm-Angabe auf die Länge des laminierten Dokuments bezieht. Profigeräte schaffen 1.000 mm pro Minute.
Tipp: Um einen Folienstau zu vermeiden, ist es gut, wenn ein Gerät über einen Rücklauf verfügt. Dann werden falsch eingelegte Folien erkannt. Solche Geräte sind jedoch teurer. Eine Alternative sind Modelle, bei denen man per Knopf oder Hebel einen Folienstau entfernen kann.
4. Fragen und Antworten zum Laminiergerät
4.1. Hat die Stiftung Warentest Laminiergeräte im Test untersucht?
Obwohl diese Geräte in vielen Büros und Privathaushalten zum Einsatz kommen, hat die Verbraucherorganisation bisher keinen Laminiergerät-Test durchgeführt. Deshalb können wir Ihnen leider auch keinen Laminiergerät-Testsieger nennen.
4.2. Welche Laminierfolie sollte man wählen?
Die Folie muss mindestens zwei bis drei mm größer sein, als das Papierformat.
Das ist aber bei den Folien, die Sie für bestimmte Papierformate kaufen können, bereits eingerechnet ist. Ob Sie eine matte oder glänzende Folie wählen, ist weitestgehend Geschmackssache.
Achten müssen Sie aber darauf, welche Folienstärke das Laminiergerät zulässt. Generell ist für eine einfache Veredelung von Dokumenten eine geringe Folienstärke vollkommen ausreichend.
75 bis 123 mic genügen und werden von den meisten gängigen Laminiergeräten gemeistert. Diese Folienstärke genügt auch, um zum Beispiel Fotos vor Abdrücken zu schützen. Wenn das Dokument am Ende stärkeren mechanischen Einwirkungen ausgesetzt ist, sollten Sie eine größere Dicke wählen.
4.3. Wie laminiert man mit dem Laminiergerät?
Beachten Sie zunächst gängige Sicherheitsregeln: Stecken Sie das Kabel des Geräts in eine vorschriftsmäßig installierte Steckdose ein und achten Sie dabei auf die Gerätespannung.
Verlegen Sie das Netzkabel so, dass Sie nicht darüber stolpern können und nehmen Sie das Gerät nicht in Betrieb, wenn Sie nasse Hände haben oder auf feuchtem Boden stehen.
Stellen Sie das Gerät auf einer glatten, ebenen Unterlage so auf, dass Sie die Blätter vorne hineinschieben können und sie ohne Hindernis wieder aus dem Gerät gleiten können. Das Gerät sollte also frei stehen.
Verwenden Sie nur geeignete Folien. Heizen Sie das Gerät vor und warten Sie, bis es Betriebsbereitschaft signalisiert. In der Zwischenzeit können Sie schon das Papier, dass Sie einschweißen möchten, zwischen den beiden Folien platzieren. Achten Sie darauf, dass die Folie an allen Seiten übersteht und führen Sie die Folien mit dem Papier dann gerade und vorsichtig von vorne in das Gerät ein.
4.4. Wie laminiert man ohne Laminiergerät?
Im Prinzip funktioniert das genauso, wie das Kaltlaminieren. Sie benötigen dafür entsprechende selbstklebende Folien. Das Blatt müssen Sie darauf so gerade wie möglich platzieren und dann die Deckfolie auflegen und fest andrücken.
Allerdings können sich dabei leicht Blasen bilden und es ist eine ordentliche Position Geschick erforderlich, um ein ordentliches Ergebnis zu bekommen. Ein weiterer Nachteil ist, dass so eine Kaltlaminiation nicht so langlebig und robust ist, wie die Heißlamination.