- Hochdruckreiniger sind für die Beseitigung von Moos, Dreck und Öl auf verschiedenen Böden sowie Fahrzeugen geeignet.
- Bei sehr günstigen Hochdruckreinigern kann es zu starken Sicherheitsmängeln und damit zu Kurzschlüssen kommen.
- Besonders praktisch sind die Geräte mit verstellbaren Düsen sowie einem sehr langen Schlauch mit Pistole, um auch auf großen Flächen gut reinigen zu können und verschiedene Arten an Schmutz ohne Probleme zu entfernen.
Ob der Traktor mal wieder ordentlich sauber gewaschen werden muss oder sich Moos auf der Terrasse und den Wegen angesammelt hat: Anstatt zu Eimer und Schrubber zu greifen, können Sie die einfache Variante – den Hochdruckreiniger – wählen. Dieser ist für den Garten aufgrund seiner schnellen und unkomplizierten Anwendung perfekt geeignet. Doch auch in puncto Hochdruckreiniger gibt es viele verschiedene Varianten auf dem Markt, die Sie unterscheiden können sollten, bevor Sie einen Hochdruckreiniger kaufen.
Was Sie über die Ausstattungsmerkmale wissen sollten, was Stiftung Warentest im Hochdruckreiniger-Test sagt und auf welche Kriterien Sie vor dem Kauf achten müssen, verraten wir Ihnen in diesem Bericht für 2024.
1. Typen von Hochdruckreinigern: Wassertemperatur und Düsenart
1.1. Wissenswertes über den Hochdruckreiniger
Hochdruckgeräte arbeiten im Regelfall ausschließlich mit Wasserdruck von Kalt- oder Warmwasser, sodass keinerlei Reinigungsmittel notwendig sind. Mit einem Verbrennungs- oder Elektromotor angetrieben, bauen sie ausreichend Druck auf, um Verschmutzungen, Moos und Co. von unterschiedlichen Untergründen wegzuspülen. Das spart nicht nur Zeit, sondern schont auch die Umwelt, da Sie keine chemischen Reinigungsmittel verwenden müssen.
Das Wasser wird eingepumpt und dann durch den Antriebsmotor mit mindestens 100 bar (empfehlenswert allerdings sind mindestens 350 bar) aus der Düse geschossen. Zusätzliche rotierende Düsen verstärken diesen Effekt noch einmal, sodass auch sehr hartnäckige Verschmutzungen ohne Probleme beseitigt werden können.
Die allgemeinen Vor- und Nachteile von Hochdruckreinigern haben wir Ihnen übersichtlich in nachstehender Tabelle zusammengefasst:
- schnelle Reinigung
- umweltschonend
- vielseitig einsetzbar
- Regenwasser kann verwendet werden
- Verletzungsgefahr, wenn der Wasserstrahl die Haut trifft
- Pflanzen könnten durch hohen Druck beschädigt werden
- für weiche Materialien ungeeignet
Die verschiedenen Typen von Hochdruckreinigern lassen sich in die unterschiedlichsten Kategorien unterteilen, die Sie kennen sollten, um Ihren persönlichen Hochdruckreiniger-Testsieger zu finden. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Unterteilungen vor.
1.2. Einteilung nach Warmwasser- und Kaltwassergerät
Art | Kurzbeschreibung |
---|---|
Kaltwasser-Hochdruckreiniger | Kaltwasser-Hochdruckreiniger sind im Vergleich mit den Warmwassergeräten sehr preiswert zu bekommen. Sie kommen in der Mehrheit der Haushalte vor. Bei einigen Geräten ist ein separater Tank für Reinigungsmittel vorhanden. |
Heißwasser-Hochdruckreiniger | Heißwasser-Hochdruckreiniger verfügen über einen eingebauten Brenner, der das Wasser in kürzester Zeit erhitzt. Durch das heiße Wasser wird auch stark festsitzender Dreck ordentlich entfernt. Ein Reinigungsmittel ist nicht mehr notwendig. |
1.3. Einteilung nach Düsen
- Flachstrahldüsen:
Hier wird das Wasser für eine einfache und gezielte Anwendung sehr flach und im einstellbaren Winkel ausgestoßen. Meist stehen hierfür 15 Grad, 25 Grad oder auch 40 Grad zur Verfügung, was Sie sehr flexibel in der Anwendung macht. - Rotordüsen und rotierende Rohrdüsen:
Ist Ihr Fahrzeug, Fahrrad oder ein anderer zu reinigender Gegenstand stark verschmutzt, so sollten Sie zu einem Gerät mit Rotordüsen greifen. Dieses Modell entfernt durch die spezielle rotierende Funktionsweise dieser Düsen auch sehr hartnäckigen Dreck. - Wechseldüsen:
Dies ist eine besonders praktische Variante für all diejenigen, die beim Einsatz möglichst flexibel bleiben möchten. Je nach Art des Materials, welches gereinigt werden muss, und dessen Verschmutzungsgrad können Sie die Düsen mit nur wenigen Handgriffen umstellen. - Verstelldüsen:
Auch diese Art des Hochdruckreinigers bietet Ihnen eine sehr flexible Art des Reinigens verschiedener Geräte. Sie können mit den Verstelldüsen den Wasserdruck stufenlos anpassen, sodass auch recht weiche Materialien beim Reinigen mit dem Hochdruck nicht beschädigt werden.
2. Kaufberatung: Das sollten Sie beachten, um den besten Hochdruckreiniger zu finden
2.1. Umso mehr Leistung, desto mehr Druck
Prinzipiell gilt der Grundsatz: Umso mehr Leistung, desto mehr Druck – ein wichtiges Kennzeichen, wenn Sie vor allem starke Verschmutzungen oder Unkraut in den Pflasteranlagen Ihres Gartens reinigen möchten.
Achten Sie darauf, dass das Gerät mindestens auf einen Druck von 100, besser 120 bar kommt. Ratsam ist es auch, einen Reiniger mit verstellbaren Düsen zu kaufen, sodass Sie den Druck individuell nach Untergrund einstellen können.
Je nach Druck muss allerdings auch auf die Menge des verbrauchten Wassers geachtet werden. Berücksichtigen Sie deshalb bei einem sehr hohen Wasserdruck, dass der Wassertank entsprechend groß sein muss beziehungsweise Sie das Gerät direkt an eine Wasserleitung anschließen können.
2.2. Die Wassermenge ist entscheidend für den Kampf gegen den Schmutz
Das Geheimnis hinter dem Reinigen mit Wasser ohne Reinigungsmittel ist der Wasserdruck und damit die Wassermenge, die innerhalb kürzester Zeit auf den Boden prallt, sodass der Schmutz absplittert. Um dies zu gewährleisten, muss möglichst viel Wasser aus dem Schlauch mit Pistole gelangen. Ein Minimum von 350 Litern pro Stunde sollten die Geräte immer erreichen.
2.3. Der Preis- auch hier gilt: Je teurer, desto besser
Wie die Testberichte von Stiftung Warentest zeigen, können sich höhere Anschaffungskosten durchaus lohnen. Denn diese hängen laut der Verbraucherorganisation stark mit der Qualität in puncto Sicherheit, Leistung und Funktionsweisen zusammen. Geräte für nur 100 Euro können kaum überzeugen und weisen teils starke Mängel auf, sodass Unfälle möglich sind.
2.4. Hochdruckreiniger können schon ein wenig Platz nehmen- ein Gartenschuppen wäre von Vorteil
Meist steht der Hochdruck-Flächenreiniger in der Garage oder dem Schuppen im Garten. Um nicht allzu viel Platz zu verschwenden, sollte die Größe des Produkts gering gehalten werden. Zudem wirkt sich die Größe auf das Gewicht aus, sodass das Gerät beim Einsatz schnell zu sperrig wird.
2.5. Je größer, desto schwerer!
Eine Alternative zum Kauf eines Hochdruckreinigers
Ist Ihnen der Kauf zu teuer, möchten Sie einen Hochdruckreiniger zunächst in Ruhe ausprobieren oder benötigen Sie das Gerät nicht regelmäßig, können Sie einen Hochdruckreiniger auch ausleihen. Verschiedene Firmen, Baumärkte oder auch Privatanbieter verleihen ihre Geräte auf Stundenbasis gegen ein relativ geringes Entgelt.
Das Gewicht spielt bei der Arbeit eine wichtige Rolle. Sie sollten davon ausgehen, dass Sie den Dampfstrahler bzw. den Hochdruckreiniger viel ziehen oder tragen müssen, um an alle Ecken Ihres Gartens zu gelangen.
Ähnlich der Kehrmaschine, dem Nasssauger oder dem Dampfreiniger sollte also auch der Hochdruckreiniger nach Möglichkeit unter 15 Kilogramm wiegen oder zumindest über ein gutes Rollsystem verfügen. Machen Sie am besten schon im Laden mit dem Hochdruckreiniger den Test, ob Sie das Gerät gut heben können. Bedenken Sie dabei, dass beim Akku-Hochdruckreiniger mit Tank das Gewicht des Wassers noch hinzukommt.
2.6. Das Zubehör und die Ersatzteile
Um einen wahren Profi-Hochdruckreiniger mit vielen Funktionen und Einsatzmöglichkeiten zu erhalten, sollte ein sehr umfangreiches Hochdruckreiniger-Zubehör gekauft werden können. Auswechselbare Düsen gehören zu dieser Rubrik genauso wie zusätzliche Wasserfilter und Verlängerungen des Schlauchs sowie des Kabels.
Im Schadensfall sollten Ersatzteile ebenfalls leicht nachbestellt werden können. Vor allem bei der Pumpe ist eine Reparatur oder ein komplettes Auswechseln keine Seltenheit, weshalb Sie bereits vor dem Kauf auf die mögliche Nachlieferung jener Ersatzteile achten sollten.
3. Prominente Marken und Hersteller
3.1. Die hochpreisigen Geräte von Kärcher, Kränzle, Stihl und Bosch
Vor allem die Bosch Hochdruckreiniger AQT, der Kärcher Hochdruckreiniger K2 und der Kärcher Hochdruckreiniger K5 spielen in der Liga der Premium-Reiniger eine große Rolle. Ein ausreichend großes Strahlrohr, eine hohe Wasserfördermenge sowie ein sehr guter Wasser-/ Arbeitsdruck gepaart mit einer einwandfreien Verarbeitung der Materialien machen die Geräte jener Hersteller zu echten Bestsellern.
Sowohl für den privaten als auch gewerblichen Gebrauch ist der Funktionsumfang dieser Markengeräte geeignet.
- lange Lebensdauer
- gute Qualität der Verarbeitung
- umfangreiche Funktionen
- ausreichende Sicherheitsmaßnahmen
- hochpreisig
3.2. Der mittlere und niedrige Preissektor: Hochdorf, Nilfisk und Co.
In diese Herstellerkategorie fallen Geräte, die vor allem durch einen geringen Preis überzeugen. Angebote und Dauerniedrigpreise ermöglichen Ihnen eine kostengünstige Anschaffung, welche besonders Menschen anspricht, die einen Hochdruckreiniger zunächst ausprobieren möchten oder diesen nur sehr selten einsetzen.
Charakteristisch für die Geräte jener Hersteller ist eine relativ kurze Schlauchlänge. Dennoch überzeugen vor allem die Nilfisk Hochdruckreiniger mit einem mit einem großen Lieferumfang inklusive Hochdruckreiniger-Zubehör. Sie sollten vor dem Kauf derartiger Produkte immer Testberichte sowie Erfahrungen vergangener Kunden recherchieren, da es durchaus mangelhafte Waren der günstigen Hersteller gibt.
- teilweise sehr gute Ausstattung
- günstiger Anschaffungspreis
- Pumpenbetrieb meist möglich
- nicht immer eine gute Qualität der Verarbeitung und Materialien
- oftmals große Sicherheitsmängel
4. Stiftung Warentest: Die teuren Modelle sind ihren Preis Wert
Auch die Stiftung Warentest hat die Dampfreiniger von Kärcher, Nilfisk, Bosch und anderen Marken genauer unter die Lupe genommen. Bei diesem Hochdruckreiniger-Vergleich beziehungsweise dem umfangreichen Hochdruckreiniger Test überzeugten leider nur vier von insgesamt zwölf getesteten Produkten.
Vor allem der Lärm sei Grund für schlechte Bewertungen der Gartengeräte. Dieser ist teilweise durch das Motorengeräusch so extrem, dass sich sogar Nachbarn gestört fühlen könnten. Im Vergleich zum normalen Gartenschlauch, der fünf bar Wasserdruck erzeugt, schafft ein durchschnittlicher Hochdruck-Reiniger einen Betriebsdruck von 130 bar.
Neben den hochwertigen Kärcher Hochdruckreinigern sind auch die Kränzle Hochdruckreiniger sowie die Stihl Hochdruckreiniger im Allgemeinen eine gute Wahl. Im Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen diese durch eine hohe Funktionalität, ein gutes Ergebnis nach der Reinigung sowie einen Preis, der im grünen Bereich liegt.
Bei derart hochwertigen Gartengeräten ist laut dem Hochdruckreiniger-Test des Instituts das Ergebnis so gut, dass bei der Anwendung auf gepflasterten Flächen oftmals wieder Fugensand nachgefüllt werden muss.
Tipp: Den Flachstrahler sollten sie laut Stiftung Warentest eher für leichte Verschmutzungen nutzen. Bei sehr festem Dreck oder Öl sind die rotierenden Düsen eine gute Wahl.
Aufpassen sollten Sie bei sehr günstigen Hochdruckreinigern. Neben der geringen Leistung des Reinigers, ist auch die meist sehr begrenzte Haltbarkeit ein deutliches Negativargument. Besondere Vorsicht ist bei den Geräten von Einhell, Lux und Güde geboten: Hier tritt Wasser in das Gerät ein, wodurch ein Kurzschluss nicht auszuschließen ist: Gefährlich, immerhin könnten auch Sie dann einen Stromschlag bekommen. Die Top-Craft Geräte von Aldi stellen teilweise eine Gefahr dar, da sie beim Testen mehrfach in Brand geraten sind.
Im Allgemeinen warnt das Testinstitut – unabhängig von der Marke – bei einem harten Wasserstrahl vor folgenden Dingen:
- Sandstein und Holzoberflächen können beschädigt werden
- Fassadenputz und Beton können aufgeraut beziehungsweise gelöst werden.
- Dichtungen beim Fahrrad könnten durchgedrückt, Lager zerstört werden.
- Beim Auto könnten Lacke sowie Reifen und Gummidichtungen zerstört werden.
5. FAQ zu Hochdruckreinigern
5.1. Ist ein Wasserfilter immer notwendig?
Der Gebrauch eines Filters ist beim Wasserverbrauch direkt aus dem Wasserhahn nicht notwendig. Allerdings sollten Sie immer dann einen Filter verwenden, wenn Sie das H2O aus der Regentonne ansaugen möchten. Hier befinden sich im Regelfall Schmutzpartikel im Wasser, die die Pumpe sowie den Schlauch verstopfen könnten.
5.2. Welches Reinigungsmittel sollte ich verwenden?
Bei der Auswahl des Reinigungsmittels sollten Sie darauf achten, dass dieses nicht schäumt. Oftmals bieten die Hersteller des Hochdruckreinigers spezielle Reinigungsmittel an, die auf das Produkt abgestimmt sind.