- Die meisten Haushaltsbacköfen werden heutzutage mit Gas oder Elektrizität beheizt, wobei Elektroöfen die gängigste Variante darstellen.
- Backofen sind Multifunktionsgeräte, die Mikrowellen oder Dampfgarer ersetzen können. Hinzukommen praktische Funktionen wie diverse Automatikprogramme, Timer und Teleskospauszüge.
- Neue Backofenmodelle verfügen oftmals über eine Selbstreinigungsfunktion, die sogenannte Pyrolyse. Das kann Ihnen viel Arbeit ersparen, schraubt aber auch den Preis der betreffenden Öfen nach oben.
Fast jeder moderne Haushalt verfügt über einen Backofen und meistens wird selten ein neuer gekauft. Deswegen ist es vor der Anschaffung wichtig, dass Sie sich genauestens über die verschiedenen Arten von Backröhren informieren.
Einen Backofen zu kaufen, ist eine Entscheidung, die Sie lange begleiten wird. Webseiten der Hersteller bieten Vergleiche Ihrer Modelle an, sodass Sie einen schnellen Überblick über jegliche Öfen einer bestimmten Marke erhalten.
Es ist relevant, dass Sie vor dem Kauf über unterschiedliche Funktionen wie etwa eine integrierte Selbstreinigung oder Extras wie Teleskopstäbe informiert sind.
In unserer Kaufberatung im Backofen-Vergleich 2024 zeigen wir Ihnen die unterschiedlichen Typen von Backöfen auf und erklären Ihnen die Funktionsweisen von Multifunktionsöfen mit Mirowelle oder Dampfgarer.
1. Der Backofen ist ein Multifunktionsgerät
Ein Backofen ist mittlerweile nicht mehr nur ein Ofen, sondern auch eine Mikrowelle, ein Dampfgarer oder ein Früchtetrockner. Mitunter kann ein Herd, wie etwa der AGA-Herd, sogar zum Bügeln verwendet werden.
Welchen Ofen Sie brauchen, hängt natürlich von Ihren individuellen Bedürfnissen ab.
Klassische Standherde mit Kochplatten sind günstiger als Herde mit Keramik- oder Ceranfeld. Allgemein schonen Standherde das Budget mehr als ein Einbauherd, wobei Einbauöfen sich schöner in das Design der Küche einpassen.
Dadurch, dass Einbauöfen nach der EU-Norm EN 116 einem Standard entsprechen, lassen sie sich einfach in gängige Küchen integrieren und können auch autark, also vom Kochfeld losgelöst, genutzt werden. Den Backofen-Einbau muss kein Fachmann übernehmen.
Wer selten kocht, dessen Ofen benötigt nicht zwingend Extras wie Teleskopstäbe oder einen Pyrolyse-Backofen, der sich durch die Selbstreinigung auszeichnet.
Ob Ihr Backofen mit Gas oder Elektrizität betrieben wird, hängt von der Wohnsituation und individuellen Vorlieben ab. Hier lässt sich preislich kein Unterschied erkennen. Auch Backofensets aus Gas-Kochfeld und Elektro-Ofen sind möglich.
Einen günstigen Backofen finden Sie in vielen Möbelhäusern bereits unter 100 Euro; nach oben ist die Grenze offen.
2. Verschiedene Arten von Backöfen im Vergleich
2.1. Gasbackofen – nur für Liebhaber?
Das Sondermodell: Der AGA-Herd
Es handelt sich hierbei um einen Wärmespeicherofen mit Kochfeld, der das gesamte Jahr über in Betrieb ist. Dadurch ist er zwar einerseits ein Energieverschwender, spart jedoch im Standraum die Heizung. Der klassische AGA wird durch Kohle oder Erdöl erhitzt, moderne Varianten mit Elektrizität. Er besteht aus drei immerwarmen Ofeneinheiten, die unterschiedliche Funktionen wie Braten oder Schmoren erfüllen, je nachdem, wie nah sie der Heizeinheit (meistens die obere linke Klappe) sind. Die Herdplatten, die unterschiedlich, aber durchgängig warm sind, sind durch schwere Abdeckungen isoliert. Da diese meist aus Metall bestehen, kann gefaltete Wäsche einfach auf ihnen abgelegt und so gebügelt werden.
Backöfen, die mit Gas betrieben werden, gibt es für den Haushalt seltener als Einbau-Backöfen. Meistens kommen sie in einer Kombination mit Gasherd.
Gasöfen zeichnen sich durch eine konstante Unterhitze aus, die durch die Flamme entsteht. Oftmals ist auch das Problem, dass es keine Temperaturregler mit Gradzahlen, sondern lediglich mit Stufen gibt. So ist das Backen eine Herausforderung, die nur dadurch noch gesteigert wird, dass viele mit Gas beheizte Öfen erst ab 150 °C starten.
Ein guter Trick ist, ein Backblech in die untere Schiene zu schieben. So wird die Wärme der Unterhitze abgefangen, bevor sie den Kuchen oder Auflauf erreicht.
Gasöfen sind von Natur aus vorne etwas kälter als hinten, weswegen im Ofen gekochte Gerichte nach der halben Garzeit am besten umgedreht werden sollten.
Aufgrund der Unterhitze ist es zudem schwer, eine schöne Kruste auf Braten oder Aufläufen zu erreichen.
Gasbacköfen haben den Vorteil, dass sie sich gegenüber Elektroöfen schneller erhitzen. Zudem ist die Luft innerhalb der Backröhre feuchter, was sich positiv auf Kuchen und Brot auswirkt.
Gasöfen sind im Verbrauch billiger als Elektroöfen. Sollten Sie sich zum Kauf eines Gasstandherdes entscheiden, beachten Sie, dass Sie hier auch Gasherdplatten haben und es keine anderen Variationen des Kochfeldes gibt.
2.2. Elektrobackofen – das gängigste Modell
Die meisten gängigen Öfen zum Einbau werden mit Strom betrieben. Durch den Anschluss an das Kochfeld wird das Bedienfeld der Arbeitsplatten oft zur Temperaturreglung des Ofens genutzt.
Elektroherde verfügen meistens über mehrere Heizmethoden, sodass zwischen Ober-/Unterhitze, Unterhitze, Oberhitze, Grill, Heißluft und gegebenenfalls Umluft entschieden werden kann. Dadurch ist es einfacher, ein gleichmäßiges Backergebnis zu erzielen oder den Käse des Auflaufs zu bräunen.
Moderne Öfen haben meistens eine Energieeffizienzklasse von mindestens A, oftmals A+. Sie bieten die Möglichkeit der Selbstreinigung und eine Auswahl an verschiedenen Kochfeldern: Herdplatten, Keramikfeld oder Ceranfeld.
Elektroöfen sind im Verbrauch etwas teurer als Gasöfen, jedoch nicht weniger umweltfreundlich.
2.3. Multifunktionsgeräte – ein Gerät, drei Funktionen
Die neusten Modelle gibt es oft als Backofen mit Mikrowelle oder Backofen mit Dampfgarer.
Hierbei sollten Sie beachten, dass die Multifunktionsgeräte nicht als Standkombinationen zur Verfügung stehen und nur mit Strom betrieben werden können, nicht mit Gas. Die Geräte sind außerdem erst ab einer höheren Preisklasse von etwa 1.300 Euro Euro erhältlich.
Öfen mit Mikrowelle bieten den Vorteil, dass sie die Funktionen der Mikrowelle, besonders das schnelle Auftauen und Erwärmen von Speisen, mit integriert haben. Dadurch sparen Sie sich den Platz für eine Mikrowelle, ohne auf sie verzichten zu müssen.
Einbaubacköfen mit Dampfgarerfunktion sind perfekt geeignet, um Speisen schonend zu garen und helfen, Braten und Kuchen saftig zu halten. Es ist von Vorteil, wenn Sie zusätzliche Garbehälter kaufen, um die Funktion richtig ausnutzen zu können.
Zudem gibt es Multifunktionsgeräte, die eine Kombination aller drei Geräte sind, wie zum Beispiel der Siemens iQ700 Mikrowellen-Backofen mit Dampfunterstützung. Die Geräte sind ab etwa 3.000 Euro erhältlich und bieten Ihnen das Optimum an Einsatzmöglichkeiten.
2.4. Mini-Backofen – das kleine Talent
Die kleinsten Vertreter der Öfen stammen aus der Kategorie Mini-Backöfen und sind ideal in Einzimmerwohnungen oder für Menschen, die den Ofen nicht viel nutzen.
Sie sind oft unter 70 Euro zu haben und funktionieren im Prinzip wie ein normaler Backofen. Manche Typen bieten sogar einen Drehspieß mit Motor und bis zu 5 Funktionsstufen.
Das Netto-Volumen des Backrohrs ist mit etwa 24 Litern jedoch deutlicher kleiner als das eines gewöhnlichen Ofens, welches ab 55 Litern aufwärts liegt. Handelsübliche Backbleche und auch manch eine Kuchenform passen somit nicht in den Mini-Ofen.
2.5. Zubehör und Extras
Zu den gängigsten Zubehören eines Ofens gehören Bleche und Roste, die unterschiedlich tief oder aus unterschiedlichen Materialien sein können. Pizza- oder Keramikbacksteine sind zusätzliche Gimmicks, die das Kochen und die Zubereitung aufwerten können.
Viele neue Modelle verfügen zudem über Teleskopschienen, die das Herausnehmen der Bleche erleichtern. Einige Öfen bieten zudem versenkbare Ofentüren, sodass diese Ihnen nicht im Weg sind.
3. So heizen Sie dem Backofen richtig ein
Die gängigsten Heizmethoden eines Backofens sind Ober-/Unterhitze und Umluft. Die Backofen-Symbole lassen sich fast auf jedem Elektroherd finden, aber die Unterschiede sind oft nicht klar. In unserem Backofen-Vergleich möchten wir Ihnen kurz erklären, welche Heizmethode sich wofür eignet.
Heizmethode | Informationen |
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Ober-/Unterhitze |
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Umluft |
|
4. Die Reinigung des Backofens
4.1. Hausmittel – umweltschonend Reinigen
Leicht Eingebranntes lässt sich im Backofen mit Hausmitteln reinigen. Auf die betroffene Stelle wird etwas Salz gestreut und der Ofen wird auf 50°C erhitzt.
Sobald das Salz braun geworden ist, kann der Ofen ausgestellt und ausgewischt werden. Da für die Backofenreinigung eine sehr geringe Backtemperatur notwendig ist, lassen sich Gasherde nicht mit Hausmitteln reinigen.
Aufgeschnittene Zitronen eignen sich besonders gut für die fettigen Backofenwände, während Essig unangenehme Gerüche neutralisiert.
Backpulver wird mit Wasser gemischt, bis eine Paste entsteht. Diese Paste wird, wie auch das Salz, auf die eingebrannte Stelle geschmiert und sollte am besten über Nacht einweichen.
Hausmittel helfen nur bei leichten Verschmutzungen, sind jedoch sehr umweltfreundlich.
Tipp: Backofen-Schutzmatten aus Silikon können einfach beim Backen auf den Boden des Ofens gelegt werden und fangen so Fett und Schmutz auf. Die Matten werden mit Wasser und Seife gereinigt.
4.2. Chemische Backofenreiniger – für die hartnäckigen Flecken
Die Stiftung Warentest hat in ihrer Ausgabe 04/2004 diverse Sprays getestet und das Sidol Backofen & Grill Spray als Testsieger erkoren. Es befindet sich im mittleren Preissegment und zeichnet sich durch seine besonders gute Handhabung und Materialschonung aus.
Warnung: Lesen Sie sich die Gebrauchsanleitungen von chemischen Reinigern immer genauestens durch um Gasentwicklung oder chemische Reaktionen zu vermeiden!
4.3. Selbstreinigung – hohe Zeitersparnis und geringer Aufwand
Sogenannte Pyrolyse-Backöfen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich durch Hitze selbst reinigen. Dabei werden Temperaturen von 600°C erreicht. Der Schmutz in der Backröhre wird ausgebrannt und wird zu Asche, die nach Abkühlung einfach weggewischt werden kann.
- bessere Wärmedämmung als herkömmliche Öfen
- geringerer Stromverbrauch
- sehr simple Reinigung durch einfaches Auswischen
- umweltschonender als chemische Reiniger
- hohe persönliche Zeitersparnis
- die Reinigung erfordert sehr hohe Temperaturen
- eine protolytische Reinigung dauert 3 Stunden
- Öfen mit selbstreinigender Funktion sind noch sehr teuer
5. Der beste Backofen im Test
Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 03/2017 13 elektrische Einbaubacköfen getestet und dabei besonderen Wert auf die Backfunktion sowie die Handhabung des Ofens gelegt.
Testsieger ist der Neff B45CR22NO, der mit der Gesamtnote „gut“ (1,9) nur knapp vor dem Siemens HB634GBS1 liegt. Auch der Backofen von Siemens schloss mit der Note „gut“ (1,9) ab.
Der Vorsprung des Backofens von Neff erklärt sich durch die bessere Handhabung sowie einer leichteren Temperatureinstellung.
Das Modell von Siemens ist jedoch etwa 200 Euro günstiger, aber der Neff-Backofen verfügt über die Möglichkeit des Dampfgarens.
Auf dem dritten Platz ist der Backofen Miele H2661-1B mit einer Gesamtbewertung von „gut“ (2,0). Der Ofen ist deutlich teurer und enttäuscht im Gegensatz zu den anderen beiden Modellen durch die nur befriedigenden Umwelteigenschaften.
Der Backofen Bosch HBA33B250 hat die schlechtesten Umwelteigenschaften, die sich hauptsächlich durch einen schlechten Geruch beim ersten Ausheizen erklären. Insgesamt erhielt Bosch von Stiftung Warentest im Backofen-Test jedoch den fünften Platz („gut“, 2,2).
6. Wichtige Fragen zum Thema Backofen
6.1. Warum heizt man den Backofen vor?
Öfen werden vorgeheizt, damit eine Grundhitze garantiert werden kann. Da sich verschiedene Modelle unterschiedlich schnell aufheizen und Backzeiten variieren können, ist das Vorheizen hilfreich – wenn nach Uhr gebacken wird.
Befinden Sie sich ohnehin in der Küche oder stören sich nicht daran, öfter nach dem Kuchen zu schauen, ist ein Vorheizen oft unnötig.
6.2. Welchen Stromanschluss braucht ein Backofen?
Den Backofen anschließen ist einfach. Im Gegensatz zum Cerankochfeld oder anderen Herdvarianten braucht der Backofen-Anschluss keinen Starkstrom und kann deswegen einfach an der Steckdose angeschlossen werden.
6.3. Welche Lampe braucht mein Backofen?
Der Backofen braucht eine gesonderte Backofen-Glühbirne, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt.